Psychische Widerstandskraft des Hundes stärken.

Resilienz:

Unsere Familienhunde müssen im Zusammenleben mit uns Menschen immer mehr Stress aushalten und Impulskontrolle aufbringen. Darum ist es wichtig Welpen durch den richtigen Umgang damit resilienter zu machen.

Was bedeutet aber Resilienz überhaupt und wie bekommt mein Welpe das Rüstzeug um diese psychische Widerstandskraft zu entwickeln? Mit diesem Thema werden wir uns in meinem neuen Blogbeitrag etwas genauer befassen.

Resilienz Hund

Was ist Resilienz?

Resilienz dient der Regulation der Aktivität und der gesteigerten Flexibilität der HPA-Achse, auch Stressachse, genannt. Das bedeutet vereinfacht ausgedrückt, die HPA-Achse ist für eine Vielzahl an Prozessen im Körper zuständig, die sich als Stressantwort auf bestimmte Auslösereize zeigen! In diesem komplexen System sind Hypothalamus, Hypophyse und Nebennierenrinde die wichtigsten Mitspieler. Die HPA-Achse kann ihre Aktivität selbst auch wieder hemmen, durch dieses Wechselspiel passt sich der Organismus an Stress an. Ist die Achse aber permanent aktiv, dann wird der Vierbeiner mental und körperlich dauerhaft belastet, was auf eine unzureichende Resilienz schließen lässt.

Resilienz als Allheilmittel?

Die Genetik, die Persönlichkeit und die ersten Lebenserfahrungen sind maßgebend am Aufbau der Leit- und Schaltzentrale des Stressempfindens beteiligt, dem Gehirn! Die Stress- und Resilienzforschung, die bereits einige interessante Ergebnisse für uns Menschen gebracht hat, lässt sich auch auf Hunde übertragen. Unsere Vierbeiner wachsen mit ihren Aufgaben ebenso wie ihre psychische Widerstandskraft mit jedem überstandenen Konflikt. Denn mit jeder neuen Erfahrung wird auch das Gehirn entsprechend neu verdrahtet. (Neuroplastizität) Wir dürfen allerdings nicht erwarten, dass der Stress von unserem Hund abperlt, wenn wir daran arbeiten. Jedoch fördern wir mit der Resilienz zugleich auch Selbstwirksamkeit sowie Motivation unseres Vierbeiners und damit entwickelt er mehr Ideen und Lösungen, die er in unterschiedlichen Situationen anwendet.

Resilienz Bausteine

Diese Bausteine helfen dir deinen jungen Hund resilienter für den Alltag zu machen!

Baustein 1: Social Support oder Soziale Unterstützung

Dein Hund braucht in bestimmten Situationen von dir positive Unterstützung.

  • Social Support baut Vertrauen auf und sorgt für eine sichere Bindung
  • Social Support sorgt für eine optimistische Grundstimmung
  • Social Support gibt Sicherheit und damit auch einen starken Rückhalt in deiner Beziehung

Baustein 2: Selbstwirksamkeit oder Autonomie

Wir bestimmen das ganze Leben unserer Hunde: Wann wird gefressen, wann wird spazieren gegangen und vieles mehr. Doch die Selbstbestimmung ist ein psychologisches Grundbedürfnis unserer Vierbeiner.

  • Selbstwirksamkeit fördert das Selbstbewusstsein
  • Selbstwirksamkeit fördert Mut
  • Selbstwirksamkeit sorgt für positive Emotionen

 
Durch kleine Anpassung im Alltag deines Hundes kannst du ihn selbstbestimmt Entscheidung treffen lassen. Hier ein paar Beispiele:

  • Wahl des Spazierweges
  • Wahl der Spielzeuge
  • Wahl der Kauartikel
  • Wahl der Dauer des Spaziergangs
  • Wahl des Tempos am Spaziergang

Baustein 3: Mentale und körperliche Gesundheit

Die Stärkung der Resilienz kann nur klappen, wenn der Hund mental und körperlich gesund ist!

Baustein 4: Vorhersagbarkeit

Routinen und Rituale geben deinem Hund Erwartungssicherheit, was wiederum ein gutes Gefühl erzeugt.

Baustein 5: Dekompression

Dabei geht es um Druckabbau oder Freisetzung von Energie. Hier ein paar Beispiele für die Dekompression für deinen Hund

  • Zerrspiele
  • Dinge zerkleinern
  • Futtersuchspiele
  • Entlastungsspaziergang
  • Nasenarbeit
  • Schnüffelspiele
  • Gemeinsames Entspannen
  • Entspannungsübungen


Was dein Hund von diesen Dingen zum Stressabbau braucht, hängt von den Vorlieben aber auch von der Tagesverfassung ab.

Baustein 6: Sicherheit

Wenn du der sichere Hafen deines Hundes bist, wird er wesentlich schneller nach stressigen Situationen entspannen können. Nimm die Gefühle deines Hundes ernst und unterstütze ihn aktiv sich wieder wohl zu fühlen. Biete ihm unterwegs, aber auch daheim, eine Schutzzone die er selbstwirksam aufsuchen kann. Mein Trainingskonzept beinhaltet alle Bausteine, damit du der sichere Hafen für deinen Welpen wirst.

Wenn du deinen jungen Hund von Anfang an richtig unterstützen möchtest, damit er ein entspannter Alltagsbegleiter wird, dann kontaktiere mich noch heute für ein Kennenlerngespräch.

Dein Welpencoach Romana Stieglecker

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